Regen in Roermond - eine etwas andere Reportage unserer Mehrtagestour Limburg

Pfützen, Pannen und Pommes Frites

Der erste Tag: von Roermond nach Lüttich
Verrückt? Aber nein! Verrückt musst Du nicht sein! Nur, weil Du nach Roermond fährst, dir im Gewitterregen deine Fahrradkleidung überziehst, innerhalb weniger Minuten schon klatschnass bist, um dennoch tapfer dem Unbill der Natur zu trotzen und schließlich vier Stunden später Maastricht erreichst, ohne dass Du die wunderbare Landschaft genießen konntest, weil Du viel zu sehr mit dir und deiner nassen Kleidung beschäftigt warst.

Wobei: verrückt sind wir natürlich alle. Und das war auch vonnöten. Denn kein halbwegs vernünftiger Mensch würde sonst eine solche Strapaze freiwillig auf sich nehmen. Und das noch ohne zu Jammern und vereinzelt sogar mit einem Lächeln im Gesicht. Die Pommes in Maastricht waren klasse, zugegeben. Aber dafür vier Stunden durchs Gewitter fahren? Also wenn das nicht verrückt ist, dann weiß ich es auch nicht!

Und wer ist Schuld an dem Desaster? Petrus? Ganz sicher. Aber den können wir nicht in Regress nehmen. Also? Bleibt die Tourenleitung, denn die hat den Startpunkt bestimmt und die Hotels gebucht. Ergo: beim nächsten mal schauen wir uns genau an, wem wir uns anvertrauen!

Der zweite Tag: von Lüttich nach Lommel
Es ist noch früh. Aber wir müssen los. Sonst ist die heutige Königsetappe nicht zu schaffen. Und wir wollen doch vor Einbruch der Dunkelheit unser Tagesziel erreichen! Kurzer Stopp am Lütticher Bahnhof. Schnell noch den Junkie in die Flucht geschlagen, der sich bei unserem Fotostopp an Claudetes Gepäck zu schaffen macht. Wir kürzen ab. Dumm nur, dass wir das, was wir an Entfernung einsparen, an Höhenmetern wieder draufschlagen müssen. Im eigentlich total flachen Belgien schaffen wir es, eine Route auf Kopfsteinpflaster zu finden, die uns zuerst auf einer extremen Steigung und dann auf einem Gefälle alles abverlangt. Zwei Frauen kommen dabei an ihr Limit.

Immerhin: als sie später den Enten bei einer Seedurchfahrt in die Augen blicken, lachen sie schon wieder. Wie das? Ganz einfach: der Belgier hat die Fahrradstraße durch einen See tiefergelegt. So tief, dass der Radler auf Augenhöhe mit den Enten unterwegs ist. Muss man auch erstmal drauf kommen!

Und dann gab’s auch noch den Baumwipfelpfad. Für Radler! Hat der Belgier auch exklusiv. Mit dem Bike über die Holzplanken, in 12 Meter Höhe über dem Wald dahinschweben! Gab leuchtende Augen! Und wem haben wir das alles zu verdanken? Genau! Der Tourenleitung! Die machen manchmal auch einen verdammt guten Job!

Der dritte Tag: von Lommel nach Roermond
Los gehts auf die Schlussetappe mit einem Fehlstart: Ernst hat einen Platten. Sowas kommt vor. In der Sahara müssen wir später unsere Räder schieben. Im tiefen Sand ist an Fahren nicht zu denken. Welche Überraschung! Da springt Hardy doch gleich wieder die Kette ab. Kaum rollen die Räder wieder, kommt der nächste Stillstand: bei Herbert, Gabi und bei Ernst braucht es einen neuen Schlauch. Nur gut, dass mit Toni und Peter qualifiziertes Personal an Bord ist!

Genug? Nein, es kommt noch dicker: entgegen der morgendlichen Versicherung, uns heute mit Sonnenschein zu beglücken, überrascht uns Petrus nach der Kaffeepause mit heftigen Wolkenbrüchen. Nach dem Mittagessen im holländischen Weert erreichen wir trotzdem pünktlich und trocken unser Ziel Roermond.

Was bleibt jetzt von diesem Chaos-Wochenende mit Regen, Schweiß und Pannen? Ganz einfach: wir haben gelebt. Wir haben was erlebt. Und wir haben was zu erzählen. Und so ganz unschuldig ist die Tourenleitung daran auch nicht!

Horst Viebahn

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