Radeln auf den Ringen

Mit dem ADFC auf der Critical Mass in Köln

Langenfeld - Leverkusen - Köln
Es ist Freitag, 28. Oktober 2022, nachmittags, 15 Uhr. Keine Wolke am Himmel. Das Thermometer zeigt unglaubliche 23 Grad. Und los geht’s. Als ADFC-Mitglied ist es heute eine Ehre, unseren Verein zu repräsentieren. Und los geht’s: Wir treffen uns an der Hundewiese auf der Bogenstraße in Langenfeld. In einer kleinen Gruppe radeln wir über Reusrath, Opladen und Leverkusen, passieren in Flittard die Kölner Stadtgrenze. Weiter am Rhein über Stammheim und Mülheim, bis der Rhein auf der Deutzer Brücke überquert wird. Nach einer Stärkung ist das Ziel erreicht: der Rudolfplatz. Vor dem Hahner Tor warten bereits einige hundert Teilnehmer und es werden minütlich mehr.

Deutz - Kalk - Mülheim
Leicht verspätet setzt sich die Masse gegen Viertel nach Sechs in Bewegung. Inzwischen sind es gut über 1000 Radler, die zunächst auf der Deutzer Brücke auf die „Schäl Sick“ übersetzen. Das Motto dabei: Die Straße gehört uns! Radwege werden gemieden. Ungefähr 20 Fahrradpolizisten sichern uns dabei ab. Stellen sich an Ausfahrtstraßen und belehren so manchen uneinsichtigen Autofahrer, dass unsere friedliche Demonstration am heutigen Abend überall Vorfahrt genießt. Auf der Mülheimer Keupstraße wird unsere Kolonne mit lautem Gejohle begeistert empfangen. Die Menschen hier haben sofort verstanden worum es geht und feiern uns überschwänglich.

Stammheim - Nippes - Ehrenfeld
Über die Mülheimer Brücke fährt unser Verbund wieder zurück auf die linksrheinische Seite. Nicht jeder Autofahrer weiß, dass Radler in einem geschlossenen Verbund ab 16 Mitfahrern besondere Rechte genießen. Es ist ihnen unter anderem gestattet, nebeneinander zu fahren. Die Kolonne würde sonst zu lang werden. Außerdem dürfen alle Mitfahrenden eine Kreuzung überqueren, auch wenn die Ampel bereits Rot zeigt, weil die Grünphase nicht für alle gereicht hat. Heute sorgen die netten Fahrrad-Polizisten dafür, dass es keine Konflikte mit den Autofahrern gibt und sich alle auf ihren Rädern sicher fühlen können.

Ringe - Raderberg - Zollstock
Der besondere Charme dieser Veranstaltung ist in der Vielfalt der Teilnehmer und ihrer Vehikel begründet. Auffallen ist das Motto, dem viele auf sympathische Art nachkommen. Ein Rad fällt besonders auf. Sein Besitzer hat es mit hunderten LEDs zum Leuchten gebracht. Ein anderer huldigt Peter Fonda mit seinem Chopper, der an Easy Rider erinnert. „Wie heißt der Hersteller? will ich von ihm wissen. Beinahe in seiner Ehre gekränkt, erklärt er mir, es selbst aus Motorrad-Bauteilen zusammengebaut zu haben. Es sind viele Tandems dabei, auch witzige Trikes, Lasten- und Rennräder. Aber den Vogel schießt ein Tuk Tuk ab: in Gegenrichtung sitzt hier ein Beifahrer, der den Disk-Jockey gibt und alle in seiner Nähe mit lauten Beats beglückt.

Marienburg - Bayenthal - Neustadt
Tief im Kölner Süden angekommen fahren wir kurz vor Rodenkirchen gleich zweimal durch einen großen Kreisverkehr, damit sich der inzwischen weit auseinander gezogene Tross wieder vereinigt. Auf der breiten Rheinuferstraße geht es zurück in nördlicher Richtung bis wir am Ubierring westlich wieder zu Start und Ziel am Rudolfplatz einbiegen. Um 21:30 Uhr wird aus unserer immer noch großen Kolonne ein riesiger Pulk, der sich nach und nach auflöst.

Neustadt - Leverkusen - Monheim
Auch unsere kleine Monheimer Gruppe macht sich jetzt auf den Rückweg. Nach guten 40 Kilometern mit der Critical Mass sowie der An- und Abfahrt kommen für uns heute über 100 Kilometer auf die Uhr. Doch was bleibt außer sieben Stunden im Sattel? Für uns mit Sicherheit das gute Gefühl, uns auf eine verkehrskonforme und freundliche Art für unsere Passion eingesetzt zu haben. Und so mancher motorisierte Verkehrsteilnehmer dürfte verstanden haben, worum es heute ging: um eine friedliche Koexistenz aller Verkehrsteilnehmer! Denn auch die Radler brauchen Wege, um sicher und ungefährdet ans Ziel zu kommen.

 

 

 


https://langenfeld.adfc.de/neuigkeit/radeln-auf-den-ringen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 220.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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