Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Langenfeld/Monheim

Auf dem Radschnellweg von Düsseldorf nach Leverkusen

Die Stadt Monheim zeigt wie es geht. Während in anderen Kommunen die Pläne für einen Radschnellweg noch in der Schublade liegen, wird in der Gänselieselstadt schon fleißig gearbeitet.

Radschnellweg Monheim
Radschnellweg Monheim © ADFC Langenfeld/Monheim

Die Stadt Monheim zeigt wie es geht. Während in anderen Kommunen die Pläne für einen Radschnellweg noch in der Schublade liegen, wird in der Gänselieselstadt schon fleißig gearbeitet. Und schon im nächsten Jahr wird eine komfortable 5,5 Kilometer lange Trasse dem Verkehr übergehen.

RS5 ist sein Name. Der steht für den seit langem geplanten Radschnell-weg, der einmal die Städte Neuss, Düsseldorf, Langenfeld und Monheim verbinden soll. In Deutschlands Stauland Nr. 1, Nordrhein-Westfalen hat man die Bedeutung von Radschnellwegen für das kollabierende Verkehrssystem erkannt. Denn nur damit können Berufspendler dazu bewo-gen werden, auf ein Fahrrad oder Pedelec umzusteigen, um so den Autoverkehr zu entlasten.

Für die 30 Kilometer lange Strecke gibt es leider sehr viele Zuständigkeiten. Die Kommunen, die Kreise, Straßen NRW für das Land und nicht zu letzt den Bund. Das führt dann wenig überraschend zu großen Verzöge-rungen in der Umsetzung. Vor acht Jahren, im Jahr 2017 wurde zunächst eine Machbarkeitsstudie vorgelegt. Im Jahr 2020 folgte dann die Umweltverträglichkeitsstudie. 2021 ging es endlich ans Linienbestimmungsverfahren. Auch heute, weitere vier Jahre später, können keine Aussagen über eine Fertigstellung gemacht werden, weil immer noch über die Routenführung debattiert wird. Der Baubeginn ist noch in weiter Ferne.

Dass es auch anders gehen kann, zeigt die Stadt Monheim am Rhein. Im Gegensatz zur Schwesterstadt Langenfeld, wo man immer noch diskutiert, ob die Kröten und Echsen eine Brücke oder doch lieber eine Unterführung unter dem geplanten Radweg goutieren, ist man in der Gänselieselstadt mit dem Anschlussstück an den RS5 von der nördlichen Stadtgrenze mit Düsseldorf bis zur südlichen mit Leverkusen schon sehr weit gekommen. Das größte Stück ist bereits fertig. Für die letzten zwei Kilometer steht der Baubeginn kurz bevor. Ende 2026 dürfen sich die Radler auf eine perfekte Nord-Süd-Verbindung über 5,5 Kilometer durch ihre Stadt freuen.

Im einzelnen: das erste Teilstück (500 Meter) an der Stadtgrenze zu Düsseldorf von der Garather Straße bis zum Holzweg ist ebenso wie das zweite (350 Meter) vom Holzweg bis zur Hegelstraße fertiggestellt. Auf beiden ist die Fahrbahn 3 Meter breit; Fußgänger haben einen abgetrennten Weg von 1 Meter Breite. Auf dem ersten Teilstück dürfen Pkw als Anlieger bis zum Schrebergarten fahren. Das sind aber nur wenige täglich und ist zu vernachlässigen. Positiv zu bewerten ist hier auch eine Fahrrad-Service-Station. Das zweite Teilstück ist ausschließlich dem Zweiradverkehr gewidmet. Von der Hegelstraße bis zur Berghausener Straße wurde die Benrather Straße als Teilstück Nr. 3 (500 Meter) in eine Fahrradstraße umgewandelt. Wegen einer Busschleuse hat es hier nur ein geringes Verkehrsaufkommen.

Auf der Baumberger Chaussee ist der Radweg in großen Teilen noch in Arbeit. Aktuell wurden auf der östlichen Fahrbahnseite etliche Bäume gefällt. Das rief sofort den Naturschutzbund (Nabu) auf den Plan, der das naturgemäß gerne verhindert hätte. Aber Umwelt- ist genauso wenig wie Finanzpolitik das Thema dieser Dokumentation. Geplant sind 3 Meter breite Fahrradwege auf beiden Seiten der Straße  mit zusätzlichen 1 Meter breiten Fußwegen. Auf dem insgesamt 2600 Meter langen Teilstück müssen drei Straßen mit Ampelanlagen überquert werden: die Berghausener Straße, Am Kielsgraben und die Opladener Straße. Die Fertigstellung wird Ende nächsten Jahres sein.

Die Kirsche auf der Torte ist aber das letzte Stück von der Opladener Straße bis zur Alfred-Nobel-Straße an der Leverkusener Stadtgrenze: hier wurde ein Zweirichtungsradweg geschaffen, der das Herz eines jeden Radlers höher schlagen lässt. Auf 1500 Metern Länge hat man die asphaltierte, 3 Meter breite Fahrbahn mit einem Grünstreifen vom Fußweg getrennt. Laternen sorgen in der Dunkelheit für eine gute Ausleuchtung.

Und weil auch gleichzeitig die Rheinuferstraße in den Genuss eines deutlich verbreiterten Radwegs kommt, der Gartzenweg im Zentrum in eine Fahrradstraße umgewandelt wird, die Lottenstraße den Radverkehr von der Krischerstraße übernehmen kann und auf der Geschwister-Scholl-Straße in Baumberg der Zweiradverkehr durch Schutzstreifen sicherer gemacht werden soll, gebührt der Stadt, die gerade wegen finanzieller Probleme in schweres Fahrwasser geraten ist, ein großes Lob: 
Hier tut sich was: und daran darf sich manch andere Kommune ruhig mal ein Beispiel nehmen!
 


https://langenfeld.adfc.de/neuigkeit/auf-dem-radschnellweg-von-duesseldorf-nach-leverkusen

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